Naturnahe Moore – wichtige Klimaschützer

In intakten Mooren ist doppelt so viel Kohlenstoff gespeichert wie in allen Wäldern der Welt zusammen. Außerdem spielen Moore eine zentrale Rolle für die Biodiversität und für den Wasserhaushalt von Ökosystemen.

Moore im naturnahen Zustand. Greifswald Moor Centrum (o.J.)

Moore sind durch  Wasser, Pflanzen und Torf geprägte Biotope. Sie entstehen da, wo der Boden ganzjährig nass ist und sind damit gewissermaßen Wasser und Land zugleich. Bei diesen wassergesättigten Bedingungen kann abgestorbenes Pflanzenmaterial nicht vollständig abgebaut werden. Stattdessen bildet sich über tausende von Jahren hinweg der charakteristische Torfboden. Die Torfe intakter Moore enthalten dabei riesige Mengen an Kohlenstoff: Obwohl Moore nur circa 3 % der Erdoberfläche ausmachen, speichern sie doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Welt zusammen [1 ]. Damit sind Moore wichtige Klimaschützer.

Obwohl Moore nur einen geringen Teil der Erde bedecken, speichern sie mehr Kohlenstoff als jedes andere Ökosystem. Mooratlas (2023)

Neben Klimaschutz erfüllen Moore aber auch zahlreiche weitere Ökosystemleistungen: Beispielhaft spielen sie eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Wärme- und Wasserhaushalts von Ökosystemen und filtern Schad- und Nährstoffe aus dem Wasser. Deshalb werden sie auch als „Nieren der Landschaft“ bezeichnet. Durch ihre Wasserspeicherfunktion schützen sie zudem bei Hochwasser und Überschwemmungen. Die häufig nährstoffarmen Moorökosysteme sind des Weiteren wahre Hotspots der Biodiversität: sie beherbergen unzählige hochspezialisierte und zum Teil stark bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Doch aufgrund menschlicher Eingriffe sind vor allem auch die Moore selbst bedroht:  fast alle Moorflächen Deutschlands sind anthropogen, dh. menschengemacht, verändert und entwässert. (Hier weiterlesen)


In Deutschland gibt es circa 1,8 Millionen Hektar Moorböden, vor allem in den Bundesländern Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Bayern und Schleswig-Holstein [2 ]. In Sachsen-Anhalt sind rund 4,5 % der Landesfläche mit Mooren bedeckt. Eine Übersicht zu den Moorflächen in Sachsen-Anhalt findet sich hier.

 

Fast alle intakten deutschen Hochmoore liegen in Naturschutzgebieten. Da die meisten zerstört wurden, ist ihre Fläche nicht groß. Mooratlas (2023)
Einzelnachweise:

[1] https://www.boell.de/de/2023/01/10/was-ist-ein-moor

[2] https://www.dehst.de/DE/Klimaschutzprojekte-Seeverkehr/Moorklimaschutz/moorklimaschutz_node.html

Literatur und weiterführende Informationen:

Deutsche Emissionshandelsstelle DEHSt (o.J.): Moorklimaschutz. Online unter: https://www.dehst.de/DE/Klimaschutzprojekte-Seeverkehr/Moorklimaschutz/moorklimaschutz_node.html

Greifswald Moor Centrum (o.J.): Moorwissen. Online unter: https://moorwissen.de/

Heinrich Böll Stiftung (2023): Mooratlas - Daten und Fakten zu nassen Klimaschützern. Online unter: www.boell.de/mooratlas

Politische Ökologie (2022): Moore – Trümpfe in der Klimakrise. Oekom Verlag e.V. Online unter: https://www.oekom.de/ausgabe/moore-80879

Tanneberger, F. & Schroeder, V. (2023): Das Moor. dtv Verlagsgesellschaft, München