Schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie war die Lage für Geflüchtete auf der griechischen Insel Lesbos katastrophal. Die Menschen im extrem überfüllten Flüchtlingslager Moria leiden seit Beginn der Corona-Krise nun noch mehr. Doch Europa nimmt – vor dem Hintergrund der Pandemie – das Leid der Schutzsuchenden, in den Lagern und auf See, kaum wahr. Dabei sind die Zustände an den europäischen Außengrenzen und auf dem Mittelmeer dramatisch.
„Wir müssen die Corona-Krise mit Zusammenhalt beantworten“, fordert Erik Marquardt, der kürzlich in Moria war. Marquardt ist Grüner Europa-Parlamentarier, stellvertretener Vorsitzender im Entwicklungsausschuss und Fotojournalist. Schon seit längerem macht er auf die desolaten und unhygienischen Zustände in den Elendslagern aufmerksam. Laura Krehl war als Aktivistin während der Corona-Pandemie für eineinhalb Monate auf dem zivilen Seenotrettungsschiff Alan Kurdi und hat die sich verändernde Lage im Mittelmeer erlebt.
Im seinem 20-minütigem Web-Vortrag zeigt Marquardt die aktuelle humanitäre und medizinische Lage auf Lesbos auf. Laura Krehl berichtet anschließend von der derzeitigen Situation der Seenotrettung im Mittelmeer. Gemeinsam mit weiteren Gästen diskutieren wir über mögliche Handlungsoptionen für solidarische Hilfe in Europa. Wir übertrugen den Vortrag live auf Facebook und speisten Kommentare und Anmerkungen direkt in die Runde ein.
Dies war eine gemeinsame Veranstaltung mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen.