Was ist Anti-Blackness? Gedanken zum Wesen eines kollektiven Traumas

Hintergrund

Anti-Schwarzsein hat eine lange globale Geschichte, die von weißer Versklavung und Kolonisierung bis in die Gegenwart reicht, auch in Deutschland. Die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Peggy Piesche verortet die aktuellen #BlackLivesMatter-Proteste in diesem Zusammenhang und zeigt an einem Praxisbeispiel die strukturellen und alltäglichen Dimensionen von Anti-Schwarzsein auf.

Die Welt ist in Aufruhr. Nichts scheint mehr zu sein, wie es noch zu Jahresbeginn war – oder schien. Menschen verlieren und fühlen ihren Verlust in aller Gewalt: ihre soziale Sicherheit, Zuversicht, Gesundheit und viele ihr Leben. Die Pandemie schafft eine kollektiv empfundene Wunde, in der Vieles an die Oberfläche kommt und nun für alle sichtbar ist. Verzweiflung, Trauer, Wut und Unsicherheit sind überall spürbar und sie suchen nach Formen der Vereinigung. Die findet sich nun in den globalen Protesten gegen die nicht enden wollende (Polizei-)Brutalität und Gewalt gegen Schwarze Menschen (nicht nur) in den USA. Es scheint, als wenn die westliche Welt tatsächlich ein Gefühl für die Lebensrealitäten von Schwarzen Menschen bekommt und Empathie für das aufbringen kann, was die BLM-Bewegung schon seit Jahren der Welt entgegenhält. In Zeiten der Pandemie werden die eigenen Gefühle der Unsicherheit auf einmal zu kollektiv empfundenen Gemeinsamkeiten: Welcome to our world!

Empathiebekundungen reichen nicht

Bei aller Freude über die anhaltenden globalen Proteste gegen anti-Schwarzen Rassismus, die Mahnwachen für das Gedenken an das Leben eines Schwarze Mannes, ist es wichtig, auch zu überlegen, was unser gemeinsamer Feind ist und wogegen wir ins Felde ziehen. Ja, es ist wichtig, anti-Schwarzen Rassismus als solchen zu benennen, ihn zu erkennen und damit die Lebensrealität vieler Menschen seit Jahrhunderten anzuerkennen. Und es ist genauso wichtig, das Leben eines Schwarzen Mannes kollektiv und öffentlich zu betrauern und ihm damit seine Menschenwürde zurückzugeben. All das jedoch reicht nicht, denn es verändert nichts. Es ist schwer, sich angesichts der Kraft, der Energie, der kollektiven Empathiewellen, die uns die anhaltenden Märsche und Demonstrationen verleihen, innezuhalten, durchzuatmen und festzustellen: Das reicht nicht. Wir merken schon jetzt, dass etwas nicht ganz richtig ist, wenn es überwiegend Männer sind, deren Leiden uns zu kollektiven Solidaritätsbekundungen bewegen können. In der gleichen Zeit, als George Floyd ermordet wurde, starb auch Breonna Taylor durch die Polizei von Louisville. Wenn Mahnwachen und Proteste den Opfern Menschenwürde (zurück)verleihen können, müssen wir uns fragen, warum die Morde an Schwarzen Frauen* und transidentischen Menschen nicht für solche Bekundungen zu ‚taugen‘ scheinen.

#BlackLivesMatter Protest in Portland, USA, 4. Juni 2020

Unsere kollektiven Empathiebekundungen reichen aber auch deshalb nicht, weil sie die Ursünde des Rassismus weiter erhält: Es sind Bekundungen für die ‚Anderen‘ und nicht ein Protest gegen das ‚Eigene‘, gegen das Systemische des Rassismus, den wir gerade anprangern. Gegen strukturellen Rassismus, den es nicht nur in der bekannten Polizeigewalt gibt, sondern in Schulen, in Kinderbüchern, in unserer Erinnerungskultur, in Alltagsdarstellungen jeglicher Art – schlicht in unseren Köpfen. Und das ist eine weitere schmerzliche Erkenntnis in der Reflexion der derzeitigen globalen Entrüstungen. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ja, sie sind wichtig! Sie sind richtig und notwendig! Und ja, wir brauchen sie noch lange!

Anti-Blackness: Die Dehumanisierung von Schwarzsein

Was wir jedoch jetzt vor allem brauchen, ist ein Perspektivwechsel hin zu dem, was wir auch und wirklich erkennen und benennen müssen. Das, wogegen wir uns global und kollektiv auch weiterhin stellen und kämpfen müssen, heißt Anti-Schwarzsein/Anti-Blackness. Es ist die historisch, politisch und emotional tief verwurzelte und in uns alle eingeschriebene Dehumanisierung von Schwarzsein. Schwarzsein wurde durch weiße Versklavung und weiße Kolonisierung zu einem ‚Anderen‘ gemacht, so dass es als Antipode zu Menschsein fungiert/e. „Sklaven“ waren buchstäblich keine Menschen, denen Würde, Empathie und Solidarität zustand. Ganz zu schweigen von selbstbestimmten Rechten auf körperliche Unversehrtheit.

Diese in Schwarzsein eingeschriebene De-Humanisierung ist nicht nur die Plattform, auf der es möglich ist, fast 9 Minuten auf einem menschlichen Körper zu knien und das Leben aus ihm herauszupressen. Es ist auch die Plattform, die es möglich macht, eher an die eigene sozio-politische Verfasstheit zu denken, wenn Menschen im Mittelmeer sterben, als sie aufzunehmen. Anti-Schwarzsein ist das Abwenden von den Lebensrealitäten Schwarzer Menschen auch hier in Europa. Es ist, was wir in Talkshows sehen, wenn mehrheitlich weiße Männer meist über das Fehlen strukturellen Rassismus hierzulande expertieren (das handlungs-gewordene Expertentum) und sich geschichtliche Anleihen holen, warum das in den USA anders ist. Die eigentliche Realität Schwarzer Menschen wird dabei als nicht relevant erachtet.

Es ist ein zutiefst einsitzendes Anti-Schwarzes Bewusstsein, dass es offensichtlich für akzeptabel oder aushaltbar hält, dass struktureller Rassismus hierzulande nicht so schlimm sei wie in den USA. Anti-Schwarzsein ist, was uns davon abhält, umfassende Antidiskriminierungsgesetze, die landesweit gelten, zu etablieren, weil die ‚Befindlichkeit‘ von Schwarzen Menschen dem Wohlfühlgehalt der Norm/alität untergeordnet wird. In einer weißen Psyche ist Anti-Schwarzsein als Normal/ität so tief verankert, dass es gar nicht befremdlich zu sein scheint, wenn Schwarzen Menschen mit Belehrungen, Fragestellungen und vermeintlichen Richtigstellungen in gleichzeitiger Argumentation begegnet wird. Es zwingt Schwarze Menschen sich permanent zu rechtfertigen und durch weiße ‚Universalexpertise‘ relativeren zu lassen, aber auch konstant bereit zu sein, die eigene Erfahrung zu teilen und eine weiße Nicht-Erfahrung zu entlasten.

Anti-Schwarzsein ist deshalb für Schwarze Menschen wie eine energieziehende Hintergrund-App. Eine Energie, die weiße Menschen zur freien Verfügung haben, die Schwarze Menschen jedoch zumeist in einem permanenten Ausnahmezustand oder eben im Notstromaggregat hält. Ein Alltagsbeispiel möge das einmal veranschaulichen.

Weißes Wissensarchiv: Ein Beispiel aus der Praxis

Als Mitfrau von ADEFRA, Schwarze Frauen in Deutschland, erreichen mich über unsere Kontaktadresse vielfältige Anfragen, die um Hilfe bei Begriffen, Recherchen, Studien und auch Alltagssituationen bitten. Dieser junge Vater schrieb uns unlängst folgende Anfrage. Inmitten der Pandemie, inmitten der globalen Proteste für die Humanisierung von Schwarzsein, für das Lebenswerte Schwarzer Menschen, habe ich lange gerungen, die Energie aufzubringen, all das, was in dieser kurzen Anfrage steckt, in eine Antwort gleiten zu lassen:

Sehr geehrte Damen
Ich habe eine Frage respektive Bitte.
Folgende Situation: Gestern bin ich mit meiner 3-jährigen Tochter im Park laufen gewesen.
Dort traf sie auf ein Mädchen das dunkelhäutig war. Meine Tochter rief dann zu mir Papa das Mädchen ist Schwarz. Daraufhin kam wutentbrannt und emotional sehr aufgeladen der Vater des Kindes auf mich zu und schrie mich an, ich solle meine Tochter richtig erziehen, denn das sei voll rassistisch. Nun meine Frage an Sie, die sie, so denke ich am besten beantworten können. Ist die Bezeichnung "Schwarzer"/ "schwarzes Mädchen" eine rassistische Aussage? Wenn ja / nein welches Wort sollte ich denn am besten verwenden ohne eine Diskriminierung auszulösen. Diese Fragen sind ernst gemeint, da ich es nicht nochmals erleben möchte im Park als Rassist bezeichnet zu werden, was auch meinem Lebensideal nicht entspricht. Freundliche Grüß D. F.“

In meiner Antwort habe ich versucht die Orientierungskarte aufzuzeigen, was Anti-Schwarzsein für Schwarze Menschen bedeutet:

Hallo D. F., Sie möchten es nicht noch einmal erleben als Rassist bezeichnet zu werden und wollen daher von uns eine politisch korrekte Wortwahl bzw. deren Bestätigung. Um schließlich in einer ähnlichen Situation im Park sprachlich gewappnet zu sein und ggf. auch auf uns verweisen zu können. So verstehe ich Ihre Anfrage.

Keine Frage/n scheint es bei Ihnen zu geben, wie sich das öffentlich so markierte Kind gefühlt hat und was eine solche Fremdbezeichnung auch mit Ihrem Kind macht. Sie fragen sich auch nicht, warum Ihr Kind den Drang hat im Park ein anderes Kind lautstark herauszustellen und damit als etwas 'anderes' zu markieren. Und nein, es ist nicht das gleiche, als wenn ein Kind Überraschung ob eines anderen Rollers, Fahrrads oder Haustiers äußert. Dass ein weißes Kind in sich das Bedürfnis und die Komfortabilität - sprich die Sicherheit des Sagbaren - verspürt, ein Kind herauszustellen und als Schwarz zu markieren, basiert bereits auf einer zutiefst beanspruchten Positionierung in einer rassistischen Gesellschaft, die ihre Mitmenschen unterschiedlich markiert und ihnen damit unterschiedliche Signale bezüglich ihrer Ein- und Ausgeschlossenheit signalisiert. Und das tut sie nicht erst, wenn Schwarze (junge) Menschen durch Polizei- und andere rassistische Gewalt sterben, sondern bereits als kleine Kinder, die im Park spazieren und spielen wollen.

Sie wenden sich an uns mit der Bitte um Wissen. Wahrscheinlicher ist die Bitte um Wissensbestätigung gegenüber einem "wutentbrannt(en) und emotional sehr aufgeladen (...) Vater". Sozusagen ein Schwarzer Wissensbeleg gegen einen Schwarzen Widerspruch, den Sie erfahren haben.

Für uns sind jedoch viel weitergehende Fragen interessant. Fragen, die Sie (sich) nicht stellen:

  • Woher hat Ihr Kind bereits mit 3 Jahren ein solch enormes Archiv von rassistischem Wissen? D.h., wie weiß es schon so früh und gut, dass das andere Kind Schwarz ist und dass es für Ihr Kind durchaus schon verfügbar ist? (ein rassistisches Wissen ist Ihrem Kind so verfügbar, dass es leicht macht das Schwarze Kind zur Attraktion zu erklären. Ihr Kind hat nicht auf das blonde Kind neben sich gezeigt.)
  • Wie konnte Ihr Kind in so kurzer Zeit ein solch sicheres Verständnis von Norm/alität bekommen? (Es hat ein so sicheres Auftreten, dass es weiß, wen es als Attraktion markieren und ausrufen kann.)
  • Wie weiß Ihr Kind bereits mit 3 Jahren um die Macht von Weißsein? (Es kann gezielt auf ein anderes Kind zeigen und eine Versprachlichung herstellen, macht dies sicher aber nicht bei sich selbst oder dem weißen blonden Kind neben sich.)

Darüber hinaus fragen wir uns in solchen Situationen aber vor allem auch zuallererst:

  • Wie geht es dem Schwarzen Kind, dass sich in solch jungen Jahren bereits einer rassifizierenden Markierung im öffentlichen Raum ausgesetzt fühlt?
  • Wie geht es dem Vater, der seinem Kind Widerständigkeit beibringt und es schützt und dem im besten Falle mit rechthaberischer Ignoranz, im erwartbaren Falle mit Aggression und Abstrafung begegnet wird?
  • Welche Signale und Bilder hat ein 3-jähriges weißes Kind wieder bestätigend für das eigene Archiv von weißem Wissen erhalten?

Die Fragen, die wir uns stellen, hören hier nicht auf. Auf die meisten haben wir jedoch bereits auch schmerzlich erfahrene Antworten. 

Sie wenden sich an uns um eine Antwort zu erhalten, die Ihnen beim nächsten abenteuerlichen Erkunden Ihres Kindes hilft. Nun haben Sie, so Sie bis hierher lesen und unserer Perspektive folgen wollten, bereits festgestellt, dass wir den Begriff Schwarz sehr wohl verwenden. Wir bitten Sie jedoch dringlichst zur Kenntnis zu nehmen, dass wir nicht für kontextfreie Belehrungen von anderen BPOC Menschen (diesen Begriff erkläre ich jetzt nicht) zur Verfügung stehen und die politische Verwendung von Schwarz (ja, es wird großgeschrieben!) nicht ihren jeweiligen Widerständigkeiten gegenüber willfährigen weißen Belehrungen entgegenhalten würden.

Ihre Situation in einem Satz beantwortet: Es ging wohl weniger um das Wort, als um die Tatsache, dass es Sie nicht einmal erahnen lässt, dass die lautstarke Fremdmarkierung eines Kindes durch ein anderes Kind ein Akt rassistischen Handelns ist.

Ihren Dank für diese Erkenntnis nehmen wir gern entgegen. Besser fänden wir es, Sie würden einen Weg der Entschuldigung finden und vor allem einen Weg Ihrem Kind eine diverse, einschließende Welt machtsensibel beizubringen.
Diese Antworten sind auch ernstgemeint, denn wir wollen nicht länger den Terror weißer Ignoranz selbst im Kleinstkindalter erfahren und verarbeiten müssen.

Freundliche Grüße, Peggy Piesche für Team Adefra

 

BLM-Protest in Washington, DC (Foto beschnitten, auf dem Schild ist zusätzlich ein Bild von George Floyd und eine Faust zu sehen).

Wieder atmen können

Dieser Mailaustausch ist bewusst in ganzer Länge hier mit aufgenommen. Er ist ein Beispiel für die zahllosen Kommunikationen und Arbeiten, die Schwarze Menschen täglich zu leisten haben. Aufklärungs-, Rechtfertigungs-, Entlastungs- und immer wieder unbezahlte politische Bildungsarbeit. Das ist, was wir machen, während die weiße Mehrheitsgesellschaft im Feierabend ist oder in einer Art Hobbymodus versucht sich strukturellen Rassismus verständlich zu machen. Ein 'Hobbymodus' ist es deshalb, weil hier wieder selbstverständlich die unbezahlte Care-Arbeit Schwarzer Menschen erwartet und eingefordert wird. Diese Arbeit kostet Energie, die weiße Menschen zur freien Verfügung haben. Anti-Schwarzsein zu bekämpfen bedeutet auch, das zu verstehen und kollektiv relevante, empathische Entscheidungen zu treffen, wie mit dieser freien Energie umzugehen ist. Gerade jetzt öffnet sich ein Fenster auch und vor allem für weiße Menschen, ihre eigene systemische Verwobenheit in Anti-Schwarzsein zu verstehen und daran zu arbeiten es zu überwinden.

Das Jahr 2020 hat die Chance, nicht nur als das Jahr der Covid-19 Pandemie geschichtsträchtig zu werden. Es kann auch in unser aller Erinnerung als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem wir uns aufgemacht haben, die Alltagstauglichkeit von Rassismus nicht länger hinzunehmen. Das Jahr, in dem unsere kollektive Empathie auch Schwarze Menschen einschließt und wir aufrichtig Würde und Menschlichkeit für alle einfordern. Wenn wir das, was wir gerade zurecht und in tief empfundener Empörung anprangern und bekämpfen, wirklich beenden und überwinden wollen, müssen wir anerkennen, dass staatliche Gewalt und Mord ihre Basis in Anti-Schwarzsein haben. Und das lässt sich nur überwinden, wenn wir als Gesellschaft auf uns schauen und in dem Prozess der Humanisierung von Schwarzsein die politische Vertretung unseres eigenen Landes dazu bringen sich ALL ihren Bürger*innen zuzuwenden und sich der eigenen diskriminierungskritischen Fürsorgepflicht bewusst zu werden.

Wenn mehr Menschen Schutz, Würde und Sicherheit auch gegenüber ihrer Stadt/ihres Landes ermöglicht wird, wenn Menschenwürde, Recht, Sicherheit und Leben allen Menschen garantiert werden kann und wir uns als Gemeinschaft einer kollektiven Verantwortung stellen, fangen wir an, die Dehumanisierung von Schwarzsein zu beenden und Anti-Schwarzsein abzubauen. Dann können Schwarze Menschen auch wieder atmen und hätten mehr Energie zur Verfügung. Wirklich alles wäre dann möglich!

ADEFRA e. V. - Schwarze Frauen in Deutschland ist ein kulturpolitisches Forum von und für Schwarze Frauen. Seit ihren Anfängen Mitte der 1980er, als die karibisch-amerikanische feministische Theoretikerin, Lyrikerin und Aktivistin Audre Lorde die ersten Schwarzen Aktivistinnen in Berlin zusammenbrachte, prägt die Initiative die Schwarze Frauenbewegung in Deutschland maßgeblich.

Aktuell plant ADEFRA ein Schwarzes queer-feministisches Bildungshaus, in dem die Arbeit zu Bildungsgerechtigkeit für zukünftige BPOC-Generationen und -Communities umgesetzt, gelebt und weitergetragen werden soll. Für die Umsetzung dieses intergenerationalen Projekts bittet ADEFRA um finanzielle Unterstützung: ADEFRA e.V.  GLS gGeschäftskonto, IBAN: DE39430609674015952600, BIC: GENODEM1GLS
Spendenbelege unter: info@generation-adefra.com, mehr Informationen auf der ADEFRA-Webseite.